Wachtelkönig

Das sogenannte „Zurückstellen der Flächen“, also die Verzögerung des Mahdtermins, bietet aus naturschutzfachlicher Sicht Vorteile. Auch Singvögel, Insekten oder spät blühende Pflanzenarten profitieren von einem Mosaik aus früh und spät im Jahr bewirtschafteten Flächen. Allerdings verliert das Mahdgut aus landwirtschaftlicher Perspektive an Wert, wenn es erst im Spätsommer von den Wiesen gemäht werden kann.

Bisher konnten die Brutreviere des Wachtelkönigs anhand klassischer, akustischer Revierkartierungen, also „mit gespitzten Ohren“ zum Erfassen der rufenden Männchen bestimmt werden. Um Brutplätze gezielt lokalisieren zu können, kommt nun eine Drohne mit Wärmebildkamera zum Einsatz. Wird ein Gelege erkannt, wird es markiert und die umliegende Fläche wird zurückgestellt.

Durch dieses Projekt, welches von der Bremer Naturschutzbehörde (SUKW – Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau) gefördert wird, soll die akustische Ortung rufender Wachtelkönige präzisiert werden. Ziel ist es, den Schutz der Arten zu verbessern und trotzdem ein effektiveres Mahdmanagement zu ermöglichen. Wo aus naturschutzfachlichen Gründen geboten, können vereinzelt auch Wiesen früher bewirtschaftet werden, ohne die Nester zu gefährden.

Bislang gelang der Nachweis mehrerer Gelege bodenbrütender Vogelarten wie Wachtel, Wasserralle oder Bekassine. Hierbei konnten bereits viele Erkenntnisse zum Nestaufbau, zur Auswahl der Brutstandorte oder auch botanischer Umgebungsstrukturen erlangt werden. Zudem wurden adulte Wachtelkönige gesichtet.

Von diesem buchstäblichen Pilotprojekt profitieren nicht nur die Wiesenbrüter, auch die kooperative Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft wird weiterhin gestärkt.

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