Beobachtungstipps Wümmewiesen

Die Beobachtungstipps der Oberneulander Feldmark und der Oberneulander Wümmeniederung finden Sie hier

Herbst in der Bremischen Wümmeniederung

Einsetzender Vogelzug

 

Während viele Menschen aktuell noch die warmen Tage und Nächte des Sommers genießen, sind einige Vogelarten bereits wieder dabei, sich auf den Weg in ihre Überwinterungsgebiete zu machen. Für unsereins ist es schwer nachzuvollziehen, dass nicht alle Vögel die warme Zeit ausnutzen und unter diesen Bedingungen möglichst lange verweilen. Die meisten Vogelarten haben aber ihre Gründe für den frühen Aufbruch. Ist das Brutgeschehen vorüber und sind die letzten Jungvögel flügge, dann hält sie in der Regel nichts mehr davon ab, sich erneut auf die Reise zu begeben. Zu den ersten fortziehenden Arten gehört der Brachvogel. Er verlässt teilweise bereits im Juni seine Brutgebiete, um sich mit vielen Artgenossen an den Wattenmeerküsten Deutschlands, Frankreichs, Englands, Belgiens oder der Niederlande zu großen Schwärmen zusammenzufinden. Der Sommer sorgt dafür, dass der gut durchfeuchtete und stocherfähige Boden in seinen Brutgebieten austrocknet und die Nahrungssuche auf diese Weise erschwert wird. Der frühe Aufbruch Richtung Wattenmeer ist demnach eine Anpassung an die Witterung des Jahresverlaufs.

Etwas später im August wird ein immer stärker einsetzender Vogelzug spürbar. Das plötzliche Verschwinden von Vogelarten wie z. B. Mauerseglern in den Städten zeugt vom Aufbruch Richtung Süden. Aber auch das Auftauchen bestimmter Vogelarten beweist, dass es zu mehr und mehr Bewegung in der Vogelwelt kommt. Durchzügler oder Rastvögel zu erkennen, ist immer dann am einfachsten, wenn es sich um Arten handelt, deren Brutgebiete in anderen Regionen liegen, wie es beim Steinschmätzer der Fall ist. Ein weiteres gutes Erkennungsmerkmal von Durchzüglern bzw. Rastvögeln ist, wenn sie in der Umgebung nur höchst selten vorkommen und während der Zugzeit plötzlich in großer Zahl zugegen sind, wie das Braunkehlchen. Meist Anfang September können beide Arten auf Zaunpfählen und Heuballen in den Borgfelder Wümmewiesen beobachtet werden. Neben diesen kleinen und oftmals etwas unscheinbaren Singvogelarten können aber auch größere Vögel wie Fischadler oder Schwarzstörche mit etwas Glück oder viel Geschick kreisend am Himmel entdeckt werden.

Ob für kleine Singvogelarten oder Großvögel, das Natur- und Vogelschutzgebiet Borgfelder Wümmewiesen stellt für viele Zugvögel ein wichtiges Rasthabitat dar, in dessen Ruhezone die Energiereserven ungestört aufgefüllt werden können.

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