Projekte

Update: Durchbruch im Wachtelkönig-Projekt

In diesem Jahr hat es endlich geklappt: Wir konnten mit der Wärmebild-Drohne mehrere Nester des Wachtelkönigs in den Borgfelder Wümmewiesen nachweisen!

Aber was ist daran so besonders?
Dieser kleine Vogel lebt gut versteckt in Wiesen mit hoher Vegetation. Hier bewegt er sich laufend und scheinbar unsichtbar am Boden, ohne dass über ihm ein Grashalm wackelt. Seine Anwesenheit tut er durch seine Rufe kund, die meist aber nur nachts zu hören sind. Es handelt sich also um einen Meister der Tarnung!
Bedauerlicherweise wird dieser einst häufige Wiesenvogel überall in Deutschland immer seltener. Als Bodenbrüter, der erst spät im Frühjahr mit dem Nestbau beginnt, ist er durch die Bewirtschaftung der Wiesen bedroht. Die Küken können oft erst im August richtig fliegen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Gras für die Landwirtschaft als Futtermittel aber bereits zu alt und schlecht zu verwerten.

Zum Schutz des Vogels wurde in den Borgfelder Wümmewiesen deshalb an den Rufplätzen eine späte Bewirtschaftung mit dem jeweiligen landwirtschaftlichen Betrieb vereinbart. Was wir dabei aber nie so wirklich wussten: Schützen wir tatsächlich die richtigen Bereiche? Ist das versteckte Nest auch wirklich dort, wo der Wachtelkönig zuvor gerufen hat?

Mit der Wärmebilddrohne konnten wir nun endlich Licht ins Dunkel bringen! Ein Meilenstein für den Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Vogelart und wichtig für die gute Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz. Hier erfahren Sie mehr!

Mit einer Wärmebild-Drohne auf der Suche nach verborgenen Nestern im Grünland

In den Borgfelder Wümmewiesen finden sich jedes Jahr aufs Neue unterschiedlichste Vogelarten ein, die die weiträumigen Wiesen und Weiden zur Brut und Aufzucht ihrer Jungen nutzen. Zu diesen meist im Verborgenen brütenden Arten gehören u.a. der Wachtelkönig, die Wachtel, die Bekassine oder die Wasserralle.

Die Borgfelder Wümmewiesen stellen das einzige beständige Brutvorkommen des Wachtelkönigs im Land Bremen dar. Für den stark gefährdeten Wachtelkönig, der erst im Mai im Gebiet ankommt und bis in den August hinein brütet oder seine Küken durch die Wiesen führt, ist eine späte Mahd entscheidend.

Die Brutanforderungen dieser versteckt lebenden Art werden beim Management der Flächen gezielt berücksichtigt und gefördert. Diese Bemühungen tragen dazu bei, dass der Wachtelkönig jedes Jahr wieder mit seinem auffälligen Ruf („crex-crex“) zu hören ist. Hier erfahren Sie mehr!

BREMERLAND blüht - Ein Kooperationsprojekt für Artenvielfalt und Insektenschutz

Blütenvielfalt schaffen – Insektenleben fördern. So kurz ließe sich das Projekt „BremerLand blüht“ beschreiben, an dem sich der BUND Bremen und die Stiftung NordWest Natur als Kooperationspartner beteiligen. Tatsächlich steckt weit mehr dahinter: Initiiert durch den Verein Mensch.Natur.Lanwirtschaft. e.V. und gefördert durch die BREMERLAND-Molkerei, sollen konventionell wirtschaftende Landwirte dazu ermuntert werden, Blühstreifen auf Ackerstandorten anzulegen. Fachlich begleitet werden sie dabei durch den BUND Bremen und die Stiftung NordWest Natur. Die zweijährigen Blühstreifen werden mit einer standortgeeigneten RegioSaatgut-Mischung eingesät und während der Projektlaufzeit nicht umgebrochen. Biozide und Düngung sind ebenfalls tabu. Für ihre Teilnahme erhalten die Landwirte eine Aufwandsentschädigung, für die die BREMERLAND-Molkerei aufkommt. Gemeinsam mit der konventionellen Landwirtschaft werden so auf freiwilliger Basis temporär pestizidfreie Bereiche geschaffen, in denen sich Blüten- und Insektenvielfalt entwickeln können. „In der konventionellen Landwirtschaft gemeinsam mit dem Naturschutz etwas für die Biodiversität zu tun - ein solches Gemeinschaftsprojekt passt gut zum Kooperativen Schutzgebietsmanagement, dass wir in Bremen sehr erfolgreich praktizieren“, so Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen. Das Projekt startet im Frühjahr 2021.

Kräuter-Pferde-Landschaftsschutz

Das Projekt „Kräuter-Pferde-Landschaftsschutz“, das im Zeitraum 2017 bis 2019 umgesetzt wurde, zielte darauf ab, Pferdebetriebe als Partner für den Landschaftsschutz in der Oberneulander Wümmeniederung zu gewinnen. Die zentralen Anliegen waren die Förderung von Blühpflanzen in der Kulturlandschaft, die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz sowie die Sensibilisierung von Einsteller*innen und der Pferdebranche für Natur- und Landschaftsschutz.

Im Rahmen des Projekts wurden fünf Pensionsställe unterschiedlicher Größen und Konzepte als Partner in Oberneuland gewonnen. Durch Flächenbegehungen wurden Maßnahmenpläne entwickelt und Blühinseln sowie –säume angelegt. Das notwendige Saatgut wurde über die Rieger-Hofmann GmbH bezogen. Ergänzend fanden Exkursionen und Fachgespräche statt, die dem Wissensaustausch untereinander galten und die Akzeptanz der Naturschutzmaßnahmen bei den beteiligten Landwirt*innen stärkten. Darüber hinaus gab es weitere Veranstaltung wie Mitmachaktionen zur Anlage von Blühflächen sowie eine Rastvogelexkursion zur Sensibilisierung der im Winter in Oberneuland auftretenden Vogelarten. Den Einsteller*innen wurde die Gelegenheit geboten, sich aktiv am Naturschutz zu beteiligen und sich der Bedeutung von Blühflächen zum Schutz der lokalen Fauna bewusst zu machen.

Das Projekt endete 2019 mit einer Abschlussveranstaltung, bei der die Ergebnisse evaluiert und zukünftige Perspektiven diskutiert wurden. Insgesamt konnten zahlreiche Blühstreifen angelegt und die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz nachhaltig verbessert werden. Zudem ergaben sich neue Ansätze für weitere gemeinsame Projekte.

Das Projekt wurde gefördert von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau.

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