Untere Wümme

Naturschutzgebiet Untere Wümme

Das Naturschutzgebiet Untere Wümme umfasst eine Größe von 347 Hektar. Davon entfallen rund 149 Hektar auf bremisches, 198 Hektar auf niedersächsisches Gebiet. Die Gebietsbetreuung auf bremischer Seite hat die Stiftung NordWest Natur seit 2006 inne. Sie arbeitet hier eng mit dem WWF Deutschland als Kooperationspartner zusammen und führt die Betreuungsaufgaben im Auftrag der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau durch. 

Die Untere Wümme - eine ganz besondere Flusslandschaft

Die Untere Wümme bildet den nördlichen Grenzverlauf des Landes Bremen zu Niedersachsen. Sie verläuft mitten durch die Niederungslandschaft. Auf bremischer Seite befindet sich das Blockland, auf niedersächsischer Seite das Sankt Jürgensland. Der naturnah mäandrierende Flussverlauf ist mit seinen ausgedehnten Schilfröhrichten und den Weidengebüschen auf beiden Uferseiten seit 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Flussbögen, die die Untere Wümme in der Landschaft formt, sogenannte Mäander, sind heutzutage selten. Bis in die 1970er Jahre hinein gab es Planungen, auch den Flussabschnitt zwischen Kuhsiel und Wasserhorst zu begradigen, die Bögen also "abzuschneiden". Der Flusslauf wäre hierdurch deutlich verkürzt worden. Dieses Vorhaben konnte verhindert werden. Zu den Schutzgütern zählen, neben vielen im Röhricht brütenden Vogelarten wie Rohrweihe, Wasserralle, Blaukehlchen oder Rohrsänger, auch zahlreiche wandernde Fischarten wie Meerforelle, Neunauge, Lachs und Aal. Auch der Fischotter als europäisch wertgebende Art kommt in diesem Teil Bremens vor.

Die Folgen des Weserausbaus - an der Wümme spürbar

Waren Ebbe und Flut bis zum Ende des 19. Jahrhunders in der Unteren Wümme kaum existent, hat der Tidehub seit der ersten Weserkorrektion Ende des 19. Jahrhunderts beständig zugenommen. Die Folgen sind gravierend: Neben den Wasserspiegelschwankungen hat sich auch die Strömungsgeschwindigkeit erhöht, Flussufer werden unnatürlich stark wegerodiert. Steinschüttungen und Spundwände müssen dort eingebracht werden, wo die naturnahen Schilfröhrichte die für eine Ufersicherung benötigte Stabilität verloren haben. Die Wasserspiegelschwankungen zerstören Lebensräume heimischer Arten und führen dazu, dass beispielsweise Enten oder auch Rohrdommeln nicht mehr an der Unteren Wümme brüten.  

Über einen Deich-Wanderweg kann das Gebiet sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad erkundet werden. Gaststätten entlang des Deichs laden zur Einkehr ein. Auch als Wasserwander-Revier ist die Untere Wümme beliebt. Für Wasserwandernde bedeutet der Tidehub, vor dem Beginn einer Tour den Tidekalender zu studieren. Gegen das auf- oder ablaufende Wasser zu paddeln ist ein echter Kraftakt. Weitere Informationen zur Unteren Wümme finden Sie hier.   

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