Oberneuland

Landschaftsschutzgebiet Oberneulander Wümmeniederung

Eine Auenlandschaft mit großem Potential

Das LSG Oberneulander Wümmeniederung umfasst 297 Hektar. Von einigen Äckern abgesehen, wird hier Grünlandwirtschaft betrieben. Die auf den ersten Blick so flach wirkende Landschaft offenbart auf den zweiten Blick ein interessantes, kleinstrukturiertes Bodenrelief: Typisch für die Landschaft sind Vertiefungen im Boden – sogenannte Blänken –, in denen vor allem im Frühjahr noch lange Wasser steht. Besonders für charakteristische Brutvogelarten des Offenlandes wie Kiebitz oder Brachvogel sind derartige Strukturen eine wichtige Existenzgrundlage. Die nassen Böden des einstigen Niedermoores lassen sich auf der Suche nach Nahrung gut mit dem Schnabel durchstochern. Im Winterhalbjahr sind die Ländereien regelmäßig überschwemmt. Auch Zugvögel rasten gerne auf den Wiesen. Es sind vor allem nordische Gänse und manchmal auch Schwäne, die auf den überschwemmten Flächen in großer Zahl Rast machen. Sie suchen hier ebenfalls nach Nahrung und füllen ihre Energiereserven wieder auf.

Die landwirtschaftlichen Belange und die Ziele des Artenschutzes auf diesen Flächen zu vereinen, ist eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe. Diese wird durch die Schutzgebietsbetreuung der Stiftung NordWest Natur, aber auch durch freiwillige Kooperationsprojekte wie das Küken- und Gelegeschutzprojekt des BUND Bremen wirkungsvoll umgesetzt. 1993 wurde die Oberneulander Wümmeniederung offiziell als Vogelschutzgebiet in das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000 aufgenommen. Die seit 1968 bestehende Landschaftsschutzgebietsverordnung wurde 2015 novelliert.

Drei Namen - eine Landschaft

Nicht selten sorgen die vielen verschiedenen Bezeichnungen dieses Schutzgebietes für Verwirrung:
Ob „Oberneulander Wümmeniederung“, „Oberneulander Schnabel“ oder einfach „Butendiek“ – jeder dieser Ausdrücke beschreibt die gleiche Landschaft. In offiziellen Dokumenten findet meist der erste Begriff Verwendung. Die Entstehung des zweiten Begriffs ist dagegen der Form des Gebietes geschuldet, dessen östliches Ende – einem Schnabel gleich – sich eng zuspitzt. Sprechen aber alteingesessene Oberneulander*innen über diese Gegend, ist meist von „Butendiek“ die Rede. Aus dem Plattdeutschen übersetzt bedeutet dies „außendeichs“, was sich auf die Funktion als Überschwemmungsgebiet der Wümme im Außenbereich des Hodenberger Deiches bezieht.

Landschaftsschutzgebiet Oberneulander Wiesen

Ein Landschaftsschutzgebiet am Rand der Großstadt

Die Feld- und Wiesenlandschaft der Oberneulander Feldmark wird von zwei zentralen Fleeten und einigen Gräben durchzogen. Die offenen Bereiche bieten Wiesenbrütern wie Kiebitz und Brachvogel im Sommer Brut- und Aufzuchtplätze. Auch weitere Arten der Roten Liste wie Feldlerche und Wiesenpieper finden hier einen Brutplatz. Gehölze im südlichen Bereich bilden interessante Lebensräume für Arten wie Hohltaube, Grünspecht und Mittelspecht. Auch für die Bremer Stadtbevölkerung stellt die Feldmark ein wichtiges Naherholungsgebiet dar. Gerade im Sommer bieten die baumbestandenen Wege Höpkensruh und Aumundsdamm wunderschöne Gelegenheiten für einen Spaziergang. 

Das Landschaftsschutzgebiet Oberneulander Wiesen hat seinen räumlichen Schwerpunkt zwischen der Ortslage Oberneuland und dem Hollerdeich. Auch für dieses Gebiet existiert eine weitere Bezeichnung: die Oberneulander Feldmark, was auf die traditionell-landwirtschaftliche Nutzung der Landschaft verweist. Die Gesamtfläche umfasst 713 Hektar. Die Oberneulander Feldmark befindet sich „binnendeichs“ (im Schutz des Deiches) und liegt somit nicht mehr im Überschwemmungsbereich der Wümme.

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